Voller Einsatz in Wolfschlugen: Philip Strobel

HSG verbrennt sich in Wolfschlugen die Finger

In einem gut besuchten Lokalderby (ca. 500 Zuschauer) in der Sporthalle am Sportzentrum in Wolfschlugen unterliegen die Filderboys dem ungeschlagenen Spitzenreiter am Ende deutlich.

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: Wolfschlugen thronte als einzige unangefochtene Mannschaft auf der Tabellenspitze, während Ostfildern nach den drei Anfangsniederlagen am vergangenen Mittwoch endlich die ersten Punkte einfahren konnte. Für beide Mannschaften war das Derby das dritte Spiel einer anstrengenden englischen Woche. Somit war von Anfang an klar, dass das Spiel reine Kopfsache ist und man nur mit Willen und Einstellung punkten würde.

Wolfschlugen fand besser ins Spiel. Die Gastgeber starteten von Beginn an hellwach und konnten gleich durch zwei schnelle Tempogegenstöße von Linksaußen Yannick Heetel mit 2:0 in Führung gehen. Gästetrainer Frank Ziehfreund zog schon nach 4 Minuten die grüne Karte, um seine Jungs an die klaren Vorgaben, die zuvor in der Kabine getroffen wurden, zu erinnern. Doch Wolfschlugen setzte nach und konnte die Führung zum 5:1 ausbauen. Infolgedessen kam die HSG nach und nach ins Spiel und konnte die anfängliche Trägheit abschütteln. Nach 12 gespielten Minuten erzielte Jannik Schlemmer den Anschlusstreffer zum 5:4. In dieser Phase wurde erstmals die harte Linie der Schiedsrichter deutlich, die sie bis zum Ende durchzogen. Das Spiel lebte von 7 Metern, Verwarnungen und Zeitstrafen. Insgesamt wurden 15 Hinausstellungen und sogar zwei Disqualifikationen auf beiden Seiten verteilt. Somit sahen die Zuschauer über das ganze Spiel hinweg wenige Szenen mit allen Akteuren auf dem Platz. Vielmehr mussten sich die Kontrahenten mit Überzahl-, Unterzahl- und 5-gegen-5-Situationen auseinandersetzen. Ostfildern schaffte es dabei trotz der neu einstudierten Überzahl-Variante nicht, konsequente Tore zu erzielen. Wolfschlugen hingegen spielte diszipliniert und abgeklärter als die HSG.

Ein Team-Timeout der HSG brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Dem Schlagabtausch in der Anfangsphase bis zur 20. Minute, in der Wolfschlugen immer mit 1-2 Toren in Führung lag, folgten einige Verwarnungen und Zeitstrafen auf beiden Seiten. Ostfildern musste früh die viel diskutierte Disqualifikation gegen Dennis Saur hinnehmen und brach dadurch immer weiter ein. Somit konnten sich die Hexabanner bis zur Halbzeit zum 17:13 absetzen.

Auch nach dem Seitenwechsel fand die HSG nie richtig ihre Linie. Wolfschlugen lief immer weiter davon. Auffälligster Spieler war der 15-fache Torschütze Patrick Bauer, der im Rückraum gekonnt die Fäden zog und die Abwehr der HSG ein ums andere Mal überwinden und zudem sechs sicher verwandelte Strafwürfe verbuchen konnte. Zudem kam, dass die Torhüter der Filderboys leider einen gebrauchten Tag erwischten und auch bei einigen Aktionen das Pech auf ihrer Seite hatten.

Am Ende blieb nur der Trost. BILDER: wildfotografiert

In der Endphase versuchten es die Gäste noch mit einer offensiven 3:3 Deckung. Dies schien auch anfänglich zu funktionieren, doch Wolfschlugen fand immer irgendwo eine Lücke und ließ nie von sich einreißen. Am Ende stand ein verdientes 39:31 auf der Anzeigetafel. Wolfschlugen bleibt somit ungeschlagen und die HSG wird weiter an sich arbeiten müssen, um Woche für Woche das Punktekonto erhöhen zu können.

Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass man in den kommenden Spielen, ähnlich wie im Heim-Derby gegen Hegensberg-Liebersbronn, wieder den unbedingten Willen und die Leidenschaft finden muss, um erfolgreich sein zu können. Nächsten Samstag, den 13. Oktober ist die erste Chance, dies gegen die MTG Wangen unter Beweis zu stellen. Anpfiff ist um 20 Uhr in der Körschtalhalle in Scharnhausen.

HSG Ostfildern: Weber, Siemer; Reitnauer (3), Gehrung (4/3), Schlemmer (5/2), Spremann, Kriessler (1), Strobel (6), Fingerle (1), Andreas Dunz (2), Saur (1), Tobias Grimm (2), Pollich (3), Durdevic (3).

 

 

M1-WL: TSV Wolfschlugen – HSG Ostfildern 39:31 (17:13)