Kühler Kopf in hitzigem Spiel bringt den zweiten Sieg
In einem umkämpften und zum Ende der ersten Halbzeit äußerst emotional und aggressivem Spiel bewahrt die Zweite die Ruhe und kann in Halbzeit zwei den Sieg herausspielen. Lediglich technisch Fehler und eine schwache Wurfausbeute in der Schlussphase verhindern einen höheren Sieg.
Schon zu Spielbeginn zeichnete sich eine intensive, torarme Partie ab. Es verginggen über 6 Minuten bis überhaupt eine Mannschaft getroffen hatte, zu diesem Zeitpunkt waren aber schon 4 gelbe Karten verteilt und die Gemüter auf dem Spielfeld erhitzt. Vor allem die Gastgeber aus Leinfelden-Echterdingen suchten immer wieder die Diskussion mit Gegner und Schiedsrichter. Leider ließ die HSG sich davon anstecken und kam so nicht dazu, ihr eigenes Spiel zu machen.
Folglich verlor man über 2:2 und 6:2 den Anschluss. Im Verlauf der ersten Halbzeit wurde das Spiel zunehmend ruppiger, auch weil die Filderallianz über 8:6 und 9:8 den Anschluss wiederherstellen konnte – trotz überzogener Härte und Fouls, die eine Verletzung des Gegenspielers billigend in Kauf nahmen. Die folgende Auszeit der Hausherren trug nur wenig zur Deeskalation bei, die Zweite schaffte aber trotz des folgenden Chaos den Ausgleichstreffer zum 10:10 sekundengenau zum Halbzeitpfiff.
Mit einer deutlichen Ansage vom Schiedsrichter und mahnender Worte in der Kabine gingen beide Mannschaften die zweite Halbzeit weniger aggressiv an. Das half der HSG, die nun auch spielerisch Akzente setzen konnte. Über 11:12 und 12:15 konnte man sich bis Minute 45 sogar eine 5-Tore Führung zum 13:18 herausspielen.
Dennoch gelang es lange nicht für klare Verhältnisse zu sorgen, weshalb am Ende nur viel Kraft und Wille in der Defensive die Führung über die Zeit brachten.
Unter dem Strich kann die Zweite stolz auf diese Leistung sein. Es war die Ruhe und nötige Coolness der jüngeren Mannschaft, die den Handball zurück auf das Parkett der Goldäcker-Halle brachte. Vorwerfen muss man sich allerdings die weiterhin leichtfertige Chancenverwertung und vielleicht den ein oder anderen unnötigen Ausruf in Richtung des Unparteiischen. Diesem an dieser Stelle für seine erfolgreiche Deeskalation ein Kompliment.
Der Sieg und die daraus resultierende vorläufige Tabellenführung hat aber nicht nur viel Kraft und Nerven gekostet. Auch nach diesem Spiel wird die Verletztenliste länger: Sowohl Alexander Stöhr als auch Samuel Müller werden mit gebrochenen Handknochen in der Chirurgie vorstellig. Gute Besserung!
M2: M.Fritz, Reichel; Sommer, Schürl, Zacherl, Würschum, Eisemann, Müller, Stöhr, T.Fritz, Strobel, Kosjerina, Gehrung, Schmieder.