Großer „Kriegsrat“ vor Beginn des Spieles: Trainer Schwöbel stellt sein Team ein.

The same procedure as every year

Getreu dem Motto aus dem berühmten Silversterfilm „Dinner for One“ geht es für die HSG Ostfildern bereits im vierten Jahr in Folge in die Relegation. Nachdem die Schwöbel/Wichary Truppe es in der Saison 2013/14 über die Relegation ins Württembergische Oberhaus geschafft hat und sich ein Jahr später in einer spannenden Relegation gegen Ditzingen den Klassenverbleib sicherte, musste man vergangene Saison den schweren Gang in die Landesliga hinnehmen, nachdem die HSG in zwei packenden Derbys gegen Reichenbach letztendlich den Kürzeren zog.

Mit dem Sieg gegen den starken Aufsteiger TG Biberach sicherte sich die Filderallianz den zweiten Platz hinter der SG Hegensberg/Liebersbronn, die mit dem Sieg gegen Frisch Auf! Göppingen 2 als Aufsteiger in die Württembergliga fest steht. An dieser Stelle herzlichste Glückwünsche aus Ostfildern an die Berghandballer und auf ein hoffentliches Wiedersehen in 2017/18!

Doch, dass die HSG überhaupt die Chance hat bei der Relegation dabei zu sein war sicherlich nicht selbstverständlich, denn mit der TG kam der zweitstärkste Angriff der Landesliga. Die Wurfgewaltigen Rückraumspieler der Oberschwaben bekam die HSG auch im Rückspiel nicht in den Griff. Bester Werfer war Stefan Belijc mit 13/3 Toren. Bei der HSG traf Youngster Roman Fleisch neun Mal.

TW Kevin Hsu bei einer Parade in der ersten Hälfte. BILDER: e. Rieck

Das Spiel begann sehr ausgeglichen, keine der beiden Mannschaften vermochte es sich entscheidend abzusetzen. Auch zwei kuriose Szenen brachten dabei die Gäste nicht aus dem Tritt. Denn Chefcoach Cosmin Popa musste innerhalb von einer Minute eine Gelbe Karte und eine Zeitstrafe auf sich nehmen, da wohl Spieler nicht eingetragen waren. Dass die HSG indes nicht weiter davon ziehen konnte lag an der schwachen Chancenverwertung. Immer wieder erarbeitete sich die HSG gute Chancen, sowohl im gebunden Spiel, wie auch über Tempogegenstöße, doch oft versagten die Nerven vor einem stark aufgelegten Drenceanu im Biberacher Gehäuse. Erst Mitte der ersten Halbzeit konnte Ostfildern mit zwei (9:7), in der 25. Minute dann aber mit vier (14:10) Toren davon ziehen. Vor allem Roman Fleisch zeigte sich von Rechtsaußen treffsicher und in der Abwehr hatte man den starken Belijc besser im Griff. Kurz vor der Pause netzte Jannik Schlemmer zum 16:12-Halbzeitstand ein.

Nach dem Seitenwechsel kam Biberach deutlich besser in die Partie und verkürzte auf 16:14 (32.). Ganze 3 1/2 Minuten musste das heimische Publikum warten bis wieder Schlemmer die Torflaute beendete und zum 17:14 traf. Beim 20:16 (38.) hatte man das Spiel im Griff, doch den Deckel drauf machen wollte man nicht so wirklich. Immer wieder vergebene Chancen und individuelle Fehler in der Abwehr hielten Biberach am Leben. Beim 23:19 in der 46. Minute nahm Popa eine Auszeit und wollte seine TG auf die letzte viertel Stunde einstimmen. Die HSG tat sich sichtlich schwer gegen eine gute 6:0-Deckung und hatte wieder fast sechs torlose Minuten. Als Belijc per Strafwurf und Manea aus dem Rückraum zum 25:25 trafen war die Partie wieder völlig offen. Das berühmte Momentum schien auf der Seite der Oberschwaben zu sein, jedoch zeigte sich auch hier die Qualität der HSG, die kühlen Kopf bewahrte und durch Tobias Grimm und Jannik Schlemmer wieder auf 27:25 (58.) davon zog. Zwar verkürzte Biberach noch einmal und der folgende Angriff führte durch einen technischen Fehler nicht zum Torerfolg, jedoch konnte Biberach keinen Profit daraus schlagen und Kapitän Nicolai Schneider setzte mit der Schlusssirene das vielumjubelte 28:26. (Tabelle)

Die HSG tat sich über das gesamte Spiel schwer gegen einen starken Aufsteiger, machte lange nicht den Deckel drauf, hatte jedoch am Ende die nötige Ruhe, um die zwei Punkte doch noch daheim zu behalten.

Somit hat die Filderallianz eine starke Rückrunde gespielt, in der sie lediglich beim HC Hohenems Federn lies und sich somit verdient den Relegationsplatz gesichert.

In der Aufstiegsrelegation geht es nun in einer dreier Staffel im Modus „Jeder gegen Jeden“ um zwei weitere Aufstiegsplätze ins württembergische Oberhaus, der Württembergliga.

Als erstes spielt die HSG am Wochenende 13./14. Mai bei der Bundesligareserve des TV Neuhausen/Erms, ehe es am 25. Mai daheim gegen den TSF Ditzingen geht.

Unterstützt die HSG bei den letzten beiden Spielen dieser grandiosen Saison, um ein ähnliches Aufstiegsmärchen wie 2014 zu ermöglichen!

HSG: Breuning, Hsu; Kögler (2), H. Fleisch (1), R. Fleisch (9), Schlemmer (5), Schaber, Schneider (1), Bühner, Pollich (1), Wagner (2), Fröschle (2), T. Grimm (5/2).

M1-LL: HSG Ostfildern – TG Biberach 28:26 (16:12)