Happy End nach emotionaler Achterbahnfahrt

Nach diesem knappen und aufgrund des Spielgeschehens in der Schlussphase durchaus auch glücklichen Sieg, kann die HSG mit dem ersten Heimerfolg ihr Punktekonto ausgleichen.

Dabei hätten es die Gastgeber gar nicht so spannend machen müssen. Zwar vermasselten sie die Anfangsphase gründlich und lagen nach nicht einmal vier gespielten Minuten bereits deutlich mit 0:4 in Rückstand. Nach folgendem Team-Timeout und einer Neujustierung kamen die Gastgeber dann jedoch langsam besser ins Spiel. Nach gut neun Minuten war man beim 4:5 wieder auf Tuchfühlung. Allerdings gelang es lange nicht den Ausgleich zu erzielen. Zweibrücken nutzte die hohe Fehlerquote der Gastgeber, um sich immer wieder mit zwei bis drei Toren abzusetzen. Erst nach 21 Minuten konnte man dann zum ersten Mal egalisieren und drei Sekunden vor der Halbzeitsirene endlich in Führung gehen (14:13).

In der zweiten Halbzeit schien die HSG lange einem sicheren Erfolg entgegen zu steuern. Der Vorsprung wurde bis auf vier Tore ausgebaut.

Doch dann zog der Schlendrian in die Reihen der Gastgeber ein. Obwohl mehrfach die Möglichkeit bestand sich noch weiter abzusetzen und die Partie sicher zu Ende zu spielen, brachte man mit einfachsten Fehlern die Zweibrücker zurück ins Spiel. Die nur mit zehn Spielern angereisten Gäste nahmen die Geschenke dankbar an und schoben sich immer n her heran. Sechs Minuten vor dem Ende führte Ostfildern noch scheinbar beruhigend 27:24. Dieses kleine Polster war aber schon zwei Minuten später aufgebraucht. Bei der HSG kam in dieser Phase alles zusammen, vergebene freie Abschlüsse einschließlich Strafwürfe, Fehlpässe ohne Bedrängnis direkt in die Hände des Gegners oder ins Aus und unkonzentriertes Abwehrverhalten. Das berüchtigte „Momentum“ war ganz klar auf Seiten der Gäste. Allerdings, und das muss man der HSG zugutehalten, stemmte sie sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage.

Im Angriff ging man volles Risiko, brachte den siebten Feldspieler und wurde dafür  zunächst belohnt, da man immer wieder einen Treffer vorlegen konnte. In der Schlussminute gelang das jedoch nicht mehr und die Gäste hatten nun alle Trümpfe in ihrer Hand. Zweibrücken hätte mit der ersten Führung in der zweiten Halbzeit die Begegnung für sich entscheiden können. Mit hohem Einsatz in der Defensive erzwangen die Hausherren einen Fehler der Gäste und hatten 30 Sekunden vor dem Ende Ballbesitz.

Doch exemplarisch für dieses Spiel wurde den Zweibrückern nach einem Fehlpass der Ball erneut in die Hände gespielt. Die Gäste nahmen daraufhin eine Auszeit und planten ihren letzten Angriff. Für die HSG galt es in diesem Moment wenigstens einen Punkt zu sichern. An einen eigenen Erfolg glaubten sicherlich nur noch die kühnsten Optimisten.

Doch nun patzten die Gäste. Sie brachten die Hausherren nach einem Fehlabspiel doch noch einmal in Ballbesitz. Die HSG nutzte die sich bietende Chance zu einem Tempogegenstoß und Jon Filip Gehrung war es vorbehalten, wenige Sekunden vor dem Ende mit einem schnörkellosen Wurf den kaum mehr für möglich gehaltenen Sieg sicher zu stellen. Für Zweibrücken reichte die Zeit nur noch zu einem letzten verzweifelten Wurf von der Mittellinie, der nichts mehr einbrachte.

Über die gesamte Spielzeit war die HSG die bessere Mannschaft, brachte aber mit einer unerklärlich hohen Zahl eigener leichtfertiger Fehler den Gegner zurück ins Spiel und hatte in den Schlusssekunden zweifelsohne das Glück auf ihrer Seite. Für die weitgereisten Gäste aus Zweibrücken war dies eine besonders bittere Niederlage. Die HSG ist noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Sie muss aber unbedingt die eigenen Unzulänglichkeiten reduzieren.

Dies war der erste von drei Kooperationsspieltagen mit dem TV Nellingen in der Sporthalle 1. Ein großes Dankeschön geht an den Fanclub der Hornets und die B-Jugend für die lautstarke Unterstützung.

In der kommenden Woche reist die HSG zum Tabellennachbarn Bittenfeld.

Nach gutem Saisonstart mit zwei Siegen musste der TVB zuletzt zwei Niederlagen hinnehmen und befindet sich zurzeit unmittelbar hinter der auf Rang sechs liegenden HSG. In der Qualifikation kassierte Ostfildern eine deutliche Niederlage und geht daher zwar als Außenseiter, aber nicht chancenlos in die Partie am kommenden Samstag 17:30 Uhr in der Gemeindehalle.

HSG Ostfildern: Kay Siemer, Moritz Schlemmer; Mika Ren  Gehrung, Philipp Rauscher, Jon Filip Gehrung, Thimo Piskureck, Niklas Fingerle, Patrick Pfeiffer, Tobias Schaber, Hannes Eisemann, Roman Fleisch, Jaric Baumann, Pascal Reitnauer, Marcel Meyer

 

A1 JBLH: HSG Ostfildern – SV Zweibrücken 30:29 (14:13)