2016-2017-A1-Netz1Unerwartet, imponierend

Der Jahrgang 1998 doku­mentiert in seiner letzten Jugendsaison mit dem Er­reichen der Jugendbun­desliga (JBLH), der höchs­ten Spielklasse in Deutsch­land, seine gewachsene Leistungsstärke.

Nachdem in den letzten bei­den Spielzeiten zwei würt­tembergischen Meister­schaften in der B- und A-Ju­gend und der Gewinn des HBW-Pokals der A-Jugend erreicht werden konnten, ist diese Qualifikation ein wei­terer Ausdruck der kontinu­ierlichen Entwicklung und gleichzeitig eine große sportliche und organisatori­sche Herausforderung für Verein und Mannschaft.

Wichtige Ausfälle wurden kompensiert
Dass die Qualifikation letzt­endlich sogar ohne Umwe­ge direkt geschafft wurde, kam sicherlich für alle über­raschend. Zwar spielen die Jungs schon viele Jahre, zum Großteil seit der Minijugend zusammen, externe Verstär­kungen konnten im Gegen­satz zu allen Konkurrenten jedoch vor der Quali nicht gewonnen werden, sodass der Kader mit eigenen B Ju­gendspielern komplettiert wurde. Im Verlauf der ersten Qualirunde, die noch auf württembergischer Ebene stattfand, verschärfte sich die ohnehin schon knappe Personalsituation durch die Verletzung von zwei Leis­tungsträger zusätzlich. Den­noch konnte man sich mit dem zweiten Platz hinter dem TV Bittenfeld, aber vor den Mitkonkurrenten aus Bietig­heim und Lauterstein/Tref­felhausen/Böhmenkirch problemlos für die überregi­onale Runde qualifizieren.

Mit gedämpften Erwartun­gen ging bereits eine Woche später die Reise zur HG Of­tersheim/Schwetzingen, die als Ausrichter und Sieger der badischen Qualifikation Fa­vorit auf den, ab dieser Run­de möglichen, Direkteinzug als Turniersieger in die Bun­desliga waren. Die HSG spe­kulierte aufgrund der sehr angespannten Personalage zu Beginn des Turniers eher auf den zweiten oder dritten Rang, der zu weiteren Quali­fikationsturnieren berech­tigte. Es deutete sich aber bereits in der ersten Begeg­nung gegen den bayerischen Vertreter VfL Günzburg an, dass an diesem Tag womöglich doch mehr erreichbar ist. Denn mit einem klaren 17:9 konn­ten die ersten beiden Punkte gesichert werden und dabei sogar noch Kräfte durch sinnvollen Einsatz des kom­pletten, mit einigen B-Jug­endspielern verstärkten, Ka­ders geschont werden. In der zweiten Partie gegen den südbadischen Teilneh­mer TuS Helmlingen, der ebenfalls sehr sicher 22:15 bezwungen werden konnte, verschaffte sich die HSG die Möglichkeit in einem richti­gen Endspiel gegen den Gastgeber HG Oftersheim/ Schwetzingen um den direk­ten Einzug in die Bundesliga zu spielen. Und in einem hochdramatischen Spiel, in dem sich beide Mannschaf­ten nichts schenkten, wuchs die HSG über sich hinaus. Mit einem verwandelten Straf­wurf unmittelbar vor Spie­lende wurde der knappe 16:15 Erfolg und damit der Sprung in die höchste deut­sche Spielklasse sicherge­stellt.

Die JBLH ist in vier regionale Staffeln eingeteilt. Die HSG trifft in der Südstaffel teil­weise auf alte Bekannte, wie die württembergischen Ver­treter TV Bittenfeld, JSG Echaz-Erms, TPSG Frischauf Göppingen, JSG Balingen/ Weilstetten und JH Flein- Horkheim. Aber mit den Vereinen SV Zweibrücken aus Rheinland-Pfalz, SG Mei­ßenheim/Nonnenweier, HSG Konstanz und SG Otten­heim -Altenheim aus Südba­den sowie SG Pforzheim/ Eutingen und SG Kronau-Östringen aus Nordbaden hat man es im Punktspielbe­trieb auch mit einigen neu­en Mannschaften zu tun. Aus dem Bayrischen Hand­ballverband hat sich nur der TV Großwallstadt qualifi­ziert, der aus geographi­schen Gründen der Oststaf­fel zugeordnet wurde.

2016-2017-A1-Spielplan2Alle Gegner schon mit Bundesligaerfahrung
Alle Gegner haben der HSG schon einige Jahre Bundesli­gaerfahrung voraus und weisen ein professionelles Umfeld mit hochklassigen Männermannschaften und meist hauptamtlichen Jugendkoordinatoren/A-Ju­gendtrainern auf. Die bei­den Staffelersten spielen um die deutsche A Jugendmeis­terschaft, die sechs Erstplat­zierten spielen auch 2017/18 Bundesliga, die Siebt- bis Zwölfplatzierten haben be­reits das Recht zur Bundesli­gaquali 2017, die württem­bergischen Teilnehmer ei­nen Startplatz in der Würt­tembergoberliga 2017/18 sicher. Diese Planungssi­cherheit ist für einen kleinen Verein wie die HSG extrem wichtig, um sich attraktiv für leistungsstarke eigene und interessierte Spieler aus der Region zu präsentieren, da es von Jahr zu Jahr für alle kleinen Vereine schwieriger wird, der Konzentration an­geworbener starker Spieler bei den gesetzten Nach­wuchsteams der Männer­bundesligisten ein konkur­renzfähiges Team entge­genzustellen und ein Ab­wandern eigener Spieler dorthin zu verhindern.

Drei wichtige Verstärkungen
Nach dem personellen Va­banquespiel in der Qualifi­kation war es wichtig für die große Herausforderung Bundesliga den Kader zu verstärken, um für die an­spruchsvolle Saison gut ge­rüstet zu sein. Mit den Zu­gängen Philipp Rauscher aus Waiblingen, Jaric Bau­mann aus Lenningen und Marcel Meyer aus Korb konn­te die Mannschaft qualitativ und quantitativ verbessert werden, ein Torhüter wird noch gesucht.

Saisonziel: Genießen und die Gegner ärgern
Saisonziel wird sein, jedes Spiel zu genießen, mit dem bekannt kampfstarken Ab­wehrspiel und schnellen An­griffsaktionen die Etablier­ten zu ärgern und möglichst viele Punkte zu sammeln. Wichtig ist vor allem die bis­herige langfristig orientierte Entwicklung der Mann­schaft, unabhängig von eventuellen kleineren Rück­schlägen in dem ein oder anderen Spiel, kontinuier­lich fortzusetzen.

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A1 in der höchsten Spielklasse, der Jugendbundesliga