Reichenbach bleibt in der Württembergliga
Bei den Handballern des TV Reichenbach war die Erleichterung groß: Mit dem 31:27 (15:15)-Sieg im Rückspiel der Abstiegsrelegation gegen die HSG Ostfildern haben sie sich den Verbleib in der Württembergliga gesichert.
Es fällt eine riesen Last von uns. Die Anspannung war sehr groß“, sagte TVR-Spieler Christoph Maile und ergänzte: „Wir haben alles reingelegt und um jeden Ball gekämpft.“
Gewehrt haben sich auch die Ostfilderner. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat einen riesen Kampf gezeigt. Am Ende haben die Reichenbacher cleverer gespielt“, sagte Ostfilderns Trainer Michael Schwöbel, dem zunächst die Worte gefehlt hatten: „Ich bin innerlich leer.“
Die Reichenbacher starteten mit einem Tor Vorsprung aus dem Hinspiel und erwischten den besseren Start. In der 14. Minute gelang Bastian Schüder in Unterzahl der Treffer zum 8:3. Anschließend begann aber die Zeit der Ostfilderner. Die Spielgemeinschaft startete eine Aufholjagd, verkürzte auf 7:8 (18.) und glich zwei Minuten vor der Pause zum 14:14 aus. „In Unterzahl sind wir etwas aus dem Rhythmus gekommen. Zudem musste ich in der Abwehr umstellen. Timo Häußermann hatte schon zwei Zeitstrafen“, sagte TVR-Coach Werner Fischer, der das Team erst Mitte März von Daniel Hebisch übernommen hatte. Entscheidend war für Fischer wie die Reichenbacher mit der offensiven Deckung der HSG umgegangen sind: „Wir mussten in die Zwischenräume kommen. Und das ist uns gut gelungen. Ostfildern hat unseren Kreisläufer nicht in den Griff bekommen.“ Beide Teams hatten ihre Stärke im Angriff.
Die Reichenbacher hatten zudem viele Alternativen. In Durchgang zwei wurde nochmals umgestellt. Julian Fritzsche rückte in den Mittelblock neben Hannes Gerdes-Röben und machte seine Sache gut. „Julian hat noch mal Stabilität reingebracht. Das Spiel stand bis kurz vor Schluss auf der Kippe. Die HSG war taktisch sehr gut eingestellt. Am Ende hatten wir auch das nötige Glück“, sagte Fischer und ergänzte: „Unsere Einstellung hat absolut gestimmt. Die Mannschaft hat gekämpft und vollen Einsatz gezeigt.“
Nach dem Seitenwechsel war die Partie ausgeglichen: Reichenbach legte vor, die HSG glich aus. Dann wurden es zwei Treffer Vorsprung, doch die Ostfilderner kamen wieder ran: Jannick Schlemmer fing den Ball in Unterzahl ab und lief einen Gegenstoß zum 25:26 (56.). Anschließend verpasste es die HSG aber, auszugleichen. Zwar parierte Schlussmann Julian Haisch einen Wurf von Gerdes-Röben, im Gegenzug fing aber Reichenbachs flinker Maile den Ball ab und stellte den Zweitore-Vorsprung wieder her (56.).
Im Vergleich zum Hinspiel hatte der TVR zwei weitere Spieler. Die zuletzt verletzten und im Hinspiel noch geschonten Schüder und Fabian Tonn ließen es sich nicht nehmen, aufzulaufen. „Es zwickt schon etwas. Jetzt überwiegt aber die Freude, auch wenn wir es unnötig spannend gemacht haben“, sagte Schüder. Der 28-Jährige setzte den Schlusspunkt zum 31:27 (60.) und beendete mit dem Ligaverbleib seine Karriere wie erhofft mit einem positiven Erlebnis.
Nach der ersten Enttäuschung blickte Schwöbel optimistisch in die Zukunft: „Wir werden den HSG-Weg mit jungen Spielern weitergehen und wieder zurückkommen.“ Stefanie Gauch-Dörre/Esslinger Zeitung
Statistik
TV Reichenbach: Stockburger, Rieker; Fritzsche, Saulich, Maile (8), Mäntele (4/2), Häußermann (5), Hesping, Rummel (9), Strohmaier, Gerdes-Röben (2), Mayr, Tonn, Schüder (3).
HSG Ostfildern: Weber, Haisch; Hermann, Kögler (1), Gerstmayr, Schneider (5), Grundler, Pollich (3), Weiler, Schlemmer (2), Moritz Grimm (6), Gladel (3/1), Tobias Grimm (6), Fleisch (1).
Schiedsrichter: Freundt / Haug (Rottenburg).
Zuschauer: 450.
Zeitstrafen: 12:8 – zwei Mal zwei Minuten für Häußermann (Reichenbach), Weiler (Ostfildern), einmal zwei Minuten für Saulich, Maile, Gerdes-Röben, Tonn (Reichenbach), Moritz Grimm, Gladel (Ostfildern).
Beste Spieler: Maile, Rummel, Gerdes-Röben / Tobias Grimm, Moritz Grimm.
Mit freundlicher Genehmigung der Esslinger Zeitung