Zweite verschenkt Spiel
Eine zwar nicht deutliche, aber enorm schmerzhafte Niederlage kostet die HSG nicht nur 2 Punkte, sondern auch jegliche Rest-Hoffnung auf einen Last-Minute Aufstieg. Platz 1 und 2 sind abgehakt, jetzt gilt es eine solide Position im Mittelfeld zu sichern und die Saison zumindest glimpflich zu beenden.
Angefangen hatte alles nach Plan: Die Abwehr stand perfekt eingestellt, die Gegenzüge wurden konsequent und gekonnt zu Ende gespielt, die Abschlüsse konzentriert verwandelt. Über 4:0, 7:3 und 10:4 erspielte man sich eine komfortable 15:5 Führung nach nur fünfzehn Minuten. Nun hätte auch nur Ergebnisverwaltung gereicht, um sich für den fulminanten Auftakt zu belohnen. Stattdessen verloren die Hausherren komplett den Faden, benötigten 10 Minuten für 3 Treffer und kassierte in der gleichen Zeit ganze 8. Die Gäste, durch diesen Lauf angestachelt, kamen mit neuem Mut wieder ins Spiel und erkämpften sich den 22:18-Halbzeitstand.
Betrachtet man die Souveränität, mit der sich die HSG innerhalb von nur 15 Minuten den Gegner zurechtgelegt hatte und dessen Ratlosigkeit ob der standhaften Verteidigung, muss die 4-Tore-Halbzeitführung als enttäuschend verbucht werden. Dennoch, vier Tore waren immer noch ein einigermaßen solides Polster, auf dessen Basis man ein Spiel durchaus gewinnen kann.
Mehrere verworfene 7-Meter, unglückliche Angriffskombinationen und immer wieder Abspracheprobleme in der Verteidigung kippten dann allerdings das Spiel, sodass die Gäste nach 40 Minuten erstmals zum 26:26 gleichziehen konnten. Den folgenden hitzigen Schlagabtausch konnte schließlich He-Li 2 für sich entscheiden, weil in den entscheidenden Momenten das Glück auf ihrer Seite war.
Mit den Entscheidungen in den letzten 15 Minuten des Spiels zu hadern verzerrt aber den Blick aufs Wesentliche: Unter keinen Umständen sollte eine 10-Tore-Führung in eine 3-Tore-Niederlage (oder auch nur den Ausgleich) übergehen. Entscheidend waren die Minuten 15 bis 39, rund 25 Minuten also die reichlich Stoff zur Analyse bieten, bis es in zwei Wochen zur schweren Auswärtsaufgabe beim Tabellenführer geht. (Tabelle)
Am Rande sei noch erwähnt, dass mit einem Sieg der dritte Platz der HSG durch die Niederlage des SV Vaihingen gesichert gewesen wäre, sowie die Chancen auf den zweiten Platz insofern noch bestanden hätten, als die SG Esslingen nur 3 von ihren letzten 6 Spielen (eines davon gegen die HSG) hätte verlieren müssen. Derlei Rechenspiele kann sich die HSG nun sparen. Immerhin: Der Klassenerhalt sollte gesichert sein.
M2: M. Fritz, Belser; Lindner, Schürl, Würschum, S. Strobel, Stöhr, Stadtmüller, T. Fritz, Probst, Haisch, Stephan, P. Strobel, Gehrung.