Galaauftritt in Herrenberg

Im entscheidenden Spiel um den Staffelsieg beherrscht die HSG den unmittelbaren Verfolger überraschend deutlich und qualifiziert sich für das Endspiel um die württembergische Meisterschaft.

Kein Durchkommen
Kein Durchkommen: die H2Ku war ohne Chance gegen die A-Jugend der HSG. BILD: M. Belser

Die zahlreichen Zuschauer, unter ihnen Finalgegner TSV Bartenbach, sahen ein wirkliches Spitzenspiel. Ostfildern reiste als Tabellenführer mit der makellosen Bilanz von 32:0 Punkten an. Für die Zweitplatzierten Herrenberger standen nach ihrer bisher einzigen Niederlage im Hinspiel gegen die HSG aus den letzten neun Spielen überzeugende neun Siege in Serie zu Buche.

Die Vorzeichen waren klar. Wenn die HSG im direkten Duell gegen den Zweiten mindestens einen Punkt holen würde, wäre sie nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen. Bei einer Niederlage mit mehr als fünf Toren, würde die Entscheidung am letzten Spieltag fallen, an dem Ostfildern gegen den Dritten SG Untere Fils nicht verlieren dürfte.

Diese Umstände waren auch den Gastgebern bewusst und so begannen sie vor einer lautstarken Kulisse hoch motiviert. Allerdings bissen sie sich von Anfang an an der starken HSG-Defensive die Zähne aus. Zwar konnte Herrenberg den ersten Treffer erzielen, dann gelang ihnen nicht mehr viel. Die Gäste fingen einen Angriff nach dem anderen ab und gingen ihrerseits in Führung. Beim Stand von 1:3 nach fünf Minuten sah der Trainer der Hausherren zum ersten Mal Gesprächsbedarf und legte die Grüne Karte. Allerdings hatte er damit nur wenig Erfolg, denn nach zehn Minuten nahm Herrenberg bereits das zweite Team-Timeout. Zu diesem Zeitpunkt stand es 2:6. Man hatte den Eindruck, dass die voll besetzten Ränge und die Bedeutung des Spiels die Hausherren eher lähmten, als beflügelte. Den Gästen war die Nervosität zwar auch anzusehen. Sie hatten ihre Nerven aber deutlich besser im Griff und ließen sich weder von der Lautstärke in der Halle noch von einigen unsportlichen Sprüchen von den Rängen merklich beeindrucken. Einziges Manko, vor allem in der ersten Halbzeit, war das Auslassen einiger freier Gelegenheiten und unüberlegte Abschlüsse. Dadurch versäumten es die Gäste bereits frühzeitig die Weichen auf Auswärtssieg zu stellen. Der Halbzeitstand von 7:10 spiegelte die Überlegenheit der HSG nicht wieder und Herrenberg blieb bis zum Seitenwechsel immer noch auf Tuchfühlung.

Das änderte sich in Hälfte zwei. In der Abwehr und auf der Torhüterposition weiterhin sehr stabil, konnte Ostfildern nun endlich auch im Vorwärtsgang überzeugen und hatte sich nach 37 Minuten ein 8-Tore-Polster erarbeitet (8:16). Dieser Vorsprung wurde mit einer souveränen Leistung kontinuierlich ausgebaut. Dabei konnte man sich sogar den Luxus erlauben, weitere gute Möglichkeiten liegen zu lassen.

Am Ende geht daher der 16:28 Erfolg auch in dieser Höhe in Ordnung. (Tabelle)

Dieser Sieg ist nicht nur wegen des Erreichens des Endspiels von großer Bedeutung, sondern er ist eminent wichtig für die nächste Saison, die die HSG nun deutlich zielgerichteter vorbereiten kann.

Im letzten Punktspiel empfängt man am nächsten Samstag zum Bezirksderby die SG Untere Fils in der Körschtalhalle. Das Finale um die württembergische Meisterschaft gegen den Sieger der Staffel 1 den TSV Bartenbach findet am 20.03.2016 statt. Der Ausrichter wird durch den HVW noch bekannt gegeben.

HSG: Kay Siemer, Lucas Belser; Jon Filip Gehrung, Dominik Schürl, Mirco Fröschle, Patrick Pfeiffer, Jannik Schlemmer, Tobias Schaber, Niklas Fingerle, Nico Kriessler, Nicolas Stephan, Pascal Reitnauer, Roman Fleisch

 

A1-WOL: SG H2Ku Herrenberg – HSG Ostfildern 16:28 (7:10)